SHE Architekten

Overview

The Posthouse AG • Hamburg

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Evolution • Synthese

Konversion, Interieur

Das lange leerstehende ehemalige Möbelhaus Brandes am belebten Poelchaukamp sollte umgebaut werden zum Hauptgeschäftssitz der Posthouse AG. Im ersten Bauabschnitt galt es die 3 Bestandsbauten so zusammen zu führen, dass ein nicht nur erkennbares, sondern prägendes räumliches Konzept von architektonischer Seite der innovativen digitalen Filmbearbeitungsfirma ein Gesicht gibt. Tätigkeitsfeld der Firma ist die digitale Bearbeitung von bewegten Bilder (z.B. Farbbearbeitung von „Lord of the rings“ mit der Tochterfirma in Wellington.) Geschaffen wurden zahlreiche „high end“ Computerarbeitsplätze, die die aufwendige technische Ausstattung gestaltet zeigen und deutlich an Gestaltungs- und Komfort-Anforderungen der Bauherrn und deren Kunden orientiert worden sind (verlegt wurden ca. 60km Kabel, eingerichtet wurden 2 klimatisierte, gesicherte Maschinenräume für die Computertechnik, The Posthouse AG verfügt über eines der modernsten digitalen Kinos-Studios Europas mit einer atemberaubenden Projektions- und Soundtechnik für ca. 8 Zuschauer !! etc.).

Architektonisches Grundkonzept ist es den Besucher am Poelchaukamp in einer weitläufigen, lichten Eingangszone mit Aufenthalts- und Cateringbereich zu empfangen. Von dort vorbei an den einsehbaren Räumen von Verwaltung und Geschäftsleitung geht es in das „Herz“ der Firma, einem weitgehend leeren, weiten, zweigeschossigen Aufenthalts- und Entspannungsraum mit u.a. einer Sitzlandschaft und einem offenen Kamin. Von dort verteilen sich die großzügigen Arbeitssuiten über die bisher ausgebauten 2 Geschosse.
Formal sind alle neuen Hinzufügungen abgelöst vom auch nuanciert farblich differenzierten Altbau. Die neuen Wände verlassen die alte rechtwinklige Geometrie und fügen sich selbstbewusst in den Altbau ein. Durch diese Überlagerung der beiden Zeit- und Nutzungsebenen in gebauter Form ergeben sich permanent neue Perspektiven, überraschende Durchblicke, Ablösungen die indirekte Beleuchtung bergen und gerundete Raumabschlüsse, die so und dort nicht erwartet werden. Der Neubau, der sich innen in den Altbau legt, bleibt bewusst aus Fragmenten zusammengesetzt und gewinnt gerade dadurch die subtile Kraft den eigenen innovativen Anspruch zu transportieren.
Beispielhaft sollen hier fünf Detailpunkte Appetit auf mehr machen:
- Die akustischen und technischen Anforderungen in den einzelnen Arbeitsräumen und der zentralen Halle machten eine Installation einer hochwirksamen Akustikdecke erforderlich. Auch diese Elemente lösen sich mit den bereits erwähnten weichen Rundungen vom Altbau und bilden wörtlich den Rahmen für die eingebrachte spray-on Decke aus weichem, akustisch wirksamen Schaum.
- Die neu zu installierenden Sanitärräume spielen ebenfalls als Implantat mit dem längst bekannten Grundsatz, dass sich gerade auch in den früheren Nebenräumen in der heutigen Zeit der formale Anspruch und Gestaltungsanspruch durchgängig präsentieren muss. Damen und Herren WC falten sich umeinander in einer auf den ersten Blick uneindeutigen Form.
- Der Wintergarten zum Wasser ist komplett erneuert worden. Die Fassade zeigt sich erinnernd an die schlichte Gewerbearchitektur des alten Wintergartens, spielt aber mit unterschiedlichen Fensterformaten und lässt sich wie andere Bauteile nicht auf eine Rasterung oder ein System festlegen.
- Auflagen von der Feuerwehr machten es erforderlich für das Foyer und den Empfang individuelle Möbel aus Sichtbeton zu entwerfen, zu entwickeln und zu bauen.
- Die Farbgebung des gesamten Projektes wechselt dezidiert zwischen einer neutralen, hellen Farbigkeit der Arbeitsplätze (technische aufwendige weisse Farbe ohne Farbpigmente zur eindeutigen Farbbearbeitung am Bildschirm) und einem abwechselungsreichen, das Auge fordernden, an den Corporate-Farben angelehnten Farbkonzept für Funktions- und Nebenflächen.

Insgesamt wurde versucht bei aussergewöhnlich hohen technischen Anforderungen dem schlichten Altbau einen heutigen und mit seiner architektonischen Botschaft in die Zukunft weisenden Neubau zur Seite zu stellen, der dieser „high-tech“ Firma -stadtpolitisch hoch interessant- im Herzen eines belebten Stadtteils mit allen seinen wechselseitigen Vorzügen für Anwohner und Mitarbeiter, einen unverwechselbaren Ort gibt.

Aufgabe

Umbau von zwei Büroetagen für digitale Postproduktion in einem ehemaligen Lagergebäude

Mitarbeiter

Anna Nicolas-Epsig, Ulrich Hahnefeld, Stephan Schrick, Caroline De Grahl (SHE_arch)
Bauleitung: Matthias Mecklenburg
Fotos Dominik Reipka, Cynthia Schmidt, Markus Dorfmüller

Bauherr

The Post-House AG

Standort

Poelchaukamp, 22301 Hamburg

Material

Datum

05-01 bis 03-02

Zahlen

2.500m² BGF